Wer Ökostrom beziehen will, findet eine Vielzahl von Anbietern, die versprechen, zertifizierten, 100%igen Ökostrom zu verkaufen. Aber was bedeuten die Versprechen? Was sagen die Zertifikate aus?
Viele Stromanbieter führen in ihrem Portfolio Stromprodukte, die als „grün“ gelabelt sind. Die wichtigsten Zertifikate sind dabei „Grüner Strom-Label“, „OK Power“, das Siegel des TÜV Nord „Geprüfter Ökostrom gemäß Standard A75 S026-1“ und das Siegel des TÜV Süd „EE01“. Diese Siegel garantieren – jeweils mit qualitativ unterschiedlichen Kriterien –, dass der Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Dabei ist zu beachten, dass nur der jeweilige Stromtarif das Label trägt, nicht aber das Unternehmen! Das heißt, dass ein Unternehmen, das Ökostrom mit einem der oben genannten Label verkauft auch gleichzeitig konventionellen Strom verkaufen kann oder zu einer Unternehmensgruppe gehört, die auch konventionellen Strom anbietet. Das Label allein ist ein guter Indikator, aber nicht ausreichend. Es sollte darauf geachtet werden, dass es sich beim Anbieter um einen „reinen“ Ökostromanbieter handelt, der also ausschließlich Ökostrom verkauft, und dass das Unternehmen in den Ausbau erneuerbarer Energien oder auch in Umweltschutzprojekte investiert.
Die Zahl der Anbieter von reinem Ökostrom wächst in Deutschland rasant, darunter sind auch viele kleine oder genossenschaftlich organisierte Anbieter. Die Auflistung von reinen Ökostromanbietern in unserem Info-Flyer ist daher nicht vollständig, kann jedoch als Orientierungshilfe dienen und stellt sechs Unternehmen vor, die als reine Ökostromanbieter überregional etabliert sind. Weitere Empfehlungen bieten auch die Übersichten unter folgenden Links: https://www.ecotopten.de/strom/oekostrom-tarife und https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-tarife-vergleich/.
Daneben gibt es noch weitere Ökostromtarife speziell für Kirchen, die von Firmen angeboten werden, die zwar nicht ausschließlich Ökostrom anbieten, sich jedoch auf andere Art und Weise für den Klimaschutz einsetzen.
Bei Fragen wenden Sie sich gern an uns!
Weiterführende Informationen zum Ökostrom bietet diese Studie.
Von Fernwärme spricht man, wenn die Wärme für Brauch-Warmwasser und Heizwärme mittels eines Fern-Leitungsnetzes bereitgestellt wird. Dazu wird heißes Wasser über meist unterirdische, isolierte Rohrleitungen von den Kraftwerken an die ans Netzwerk angeschlossenen Gebäude geliefert und kann sofort genutzt werden. Ein eigener Heizkessel oder ein Raum zur Lagerung von Brennstoffen wird auf Verbraucherseite nicht benötigt.
Fernwärme-Versorger betreiben entweder Heizwerke, die nur Wärme erzeugen oder Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung, die Strom und Wärme gleichzeitig bereitstellen. Im letzteren Fall bedeutet das, dass die Wärme als Nebenprodukt bei der Stromerzeugung durch Verbrennung von beispielsweise Öl, Kohle, Müll, Erdgas oder Biomasse entsteht. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird häufig nur ein geringer Teil der bei der Verbrennung anfallenden Emissionen der Wärme angerechnet. Dies ergibt zwar niedrige Emissionsfaktoren für das Produkt „Wärme“, die Gesamt-CO2-Bilanz wird auf diese Weise allerdings nicht verbessert. Ob Fernwärme klimafreundlich ist, hängt maßgeblich davon ab, welche Energieträger bei der Erzeugung eingesetzt werden: viele Anlagen werden nach wie vor mit fossilen Brennstoffen betrieben. Biomasseheizkraftwerke, die bei der Stromerzeugung biogene Festbrennstoffe (Holz, Stroh, etc.) einsetzen, weisen hingegen eine deutlich bessere Klimabilanz auf. Aus Umweltgesichtspunkten ist der Einsatz biogener Rohstoffe allerdings zu hinterfragen. Informationen zu den verwendeten Brennstoffen werden von den Fernwärme-Anbietern leider häufig nicht transparent dargestellt. Nicht neu aber noch zu selten im Einsatz ist die Nutzung von Umweltenergien zur Bereitstellung von Fernwärme, z.B. aus tiefer Geothermie oder Oberflächenwasser.
Fernwärme wird hauptsächlich in Ballungszentren angeboten. Da beim Transport über das Leitungssystem Wärmeverluste entstehen, werden Fernwärmenetze ineffizienter je länger sie sind. Die meisten Anbieter betreiben gleichzeitig Kraftwerke und Leitungsnetze, über die sie die Wärme liefern. Das erklärt auch, weshalb Fernwärmeanbieter meistens ein lokales Monopol haben. Daraus können sich Nachteile für Abnehmer ergeben: der Wechsel zu einer preisgünstigeren oder klimafreundlicheren Wärme-Alternative ist nicht so einfach möglich, da die Vertragslaufzeiten mit Fernwärme-Anbietern oft über sehr lange Laufzeiten – z.B. über 10 Jahre – geschlossen werden und somit ein mittel- oder gar kurzfristiger Wechsel zu einem anderen Heizenergie-Anbieter nicht möglich ist.
Auch bei Anbietern von Fernwärme gibt es Bestrebungen „grüne“ Produkte zu entwickeln. Solarthermie, große Wärmepumpen, Geothermie und industrielle Abwärme sind mögliche Wärmequellen, die kaum oder keine Emissionen freisetzen. Ein unabhängiges Fernwärme-Zertifikat, das zu den Anbietern und ihren unterschiedlichen Produkten und Tarifen transparente und verlässliche Informationen liefert, gibt es leider (noch) nicht. Die von einigen Anbietern gegenwärtig angebotenen Erneuerbare-Energie-Produkte basieren leider teilweise auf Holzprodukten ohne Zertifikate, die aus nicht kontrollierten Märkten stammen. Damit muss man davon ausgehen, dass diese Holzprodukte auch aus abgeholztem Regenwald stammen können.
Den Tex als Pdf zum Download hier.
Immer mehr Verbraucher*innen möchten nicht nur ihren Strom umweltfreundlich, sondern auch ihr Heizgas ökologischer beziehen. Dabei versuchen Gasanbieter, mit einer Vielzahl von Biogas- bzw. Ökogas- oder Klimagas-Tarifen das Umweltbewusstsein der Verbraucher*innen anzusprechen. Einige grundsätzliche Hinweise können bei der Entscheidung für einen Gas-Tarif helfen. Der fossile Brennstoff Erdgas ist endlich und klimaschädlich. Neben CO2 entweicht auch Methan aus undichten Stellen in den Pipelines und beim Fracking (hydraulisches Aufbrechen von Gesteinsschichten zur Gewinnung von Gas oder Öl). Methan ist dabei 28-mal klimaschädlicher als CO2. Deswegen besteht seit dem 01.01.2021 durch das Klimaschutzgesetz der EKBO (KlSchG) das Verbot des Einbaus fossiler Heizungen in kirchlichen Gebäuden.
Zwischen den „ökologischen“ Gastarifen gibt es große und zum Teil undurchsichtige Unterschiede. Manche Gasanbieter werben mit sogenannten Öko- oder Klimagas-Tarifen, die CO2-neutrales Gas garantieren sollen. Dabei wird der Kunde mit herkömmlichem Erdgas beliefert – zum Teil mit Beimischungen von Biogas. Das CO2, welches durch die Verbrennung des Erdgases entsteht, wird bei solchen Angeboten kompensiert, z.B. durch Klimaschutzprojekte. Daneben gibt es Tarife, die tatsächlich reines Biogas anbieten. Gewonnen wird dieses aus der Vergärung von Pflanzen oder auch aus Biomüll oder Wirtschaftsdüngern aus der Tierhaltung. Wichtig zu beachten ist, dass sich aus dem Namen des jeweiligen Produktes nicht ableiten lässt, welche Art von Heizgas tatsächlich bezogen wird. Auch der Anteil des beigemischten Biogases ist bei einigen Anbietern nicht immer problemlos zu erkennen. Hier ist immer ein genaues Hinschauen oder auch das Nachfragen beim Gasanbieter zu empfehlen.
Mit Inkrafttreten des Klimaschutzgesetzes der EKBO (KlSchG) fällt ab 2023 eine kirchliche
Klimaschutzabgabe pro Tonne CO2 an. Pro emittierter Tonne CO2e werden dann 125 Euro in einen kirchlichen Klimaschutzfonds Ihres Kirchenkreises eingezahlt. Bei Nutzung von reinem Erdgas fällt eine Klimaschutzabgabe in Höhe von 3,13 Cent pro kWh an. Bei Mischformen und bei Biogas aus 100% Reststoffen ist die Klimaschutzabgabe geringer, entsprechend des Emissionsfaktors des gewählten Heizgasproduktes. Die aktuelle, volatile Marktsituation erfordert eine genaue Prüfung der Angebote – insbesondere auch für langfristige Verträge. Genaue Informationen zu Preisen und Verfügbarkeiten müssen beim entsprechenden Anbieter eingeholt werden.
Aber wie umweltfreundlich ist Ökogas eigentlich? Informationen diesbezüglich können Sie hier abrufen.
Bei Beratungsbedarf melden Sie sich gerne im Umweltbüro unter der 030-24344-411 oder unter umwelt@ekbo.de.
Holzpellets sind stäbchenförmige, gepresste Brennstoffe mit einem Durchmesser von bis zu 25 Millimeter aus Holz, die in speziellen Pelletöfen verfeuert werden und Wärme produzieren. In Deutschland bestehen Pellets größtenteils aus Sägenebenprodukten aus der Möbel- und Holzindustrie. Durch ihre gepresste Form besitzen Pellets eine höhere Energiedichte und einen konstanteren Heizwert als Holz, bei vergleichsweise geringen CO2-Emmisionen.
Aus umwelttechnischer Sicht stellen Pelletheizungen derzeit das „kleinere Übel“ gegenüber herkömmlichen Heizungsanlagen dar. Holzpellets erzielen sehr gute Werte bei den Treibhausgasemissionen, so dass ca. 90% der Emissionen damit gespart werden können.
Die Kehrseite davon: Es wird zwar der nachwachsende, jedoch nicht unendlich verfügbare Rohstoff Holz benutzt. Steigt die Nachfrage an Holzpellets, wird sie in absehbarer Zukunft nicht mehr nur durch Pellets aus Reststoffen bzw. Nebenprodukten gedeckt werden können. Es ist zu erwarten, dass zukünftig auch Stammholz zur Herstellung verwendet werden wird, was den Druck auf unser Ökosystem (weiter) erhöht. Dies bedeutet zwar nicht, dass in Zukunft keine qualitativ hochwertigen und umweltgerechten Pellets hergestellt werden, die Preise aber auf Dauer gegenüber nichtökologischen Holzpellets steigen werden. Zukünftig wird sich voraussichtlich der Markt vergleichbar wie bei anderen Bioenergien (z.B. Biogas) entwickeln. Werden am Anfang zu viele Holzpellets-Anlagen installiert und gefördert, wird anschließend gegengesteuert, so dass sich nach ein paar Jahren der Markt konsolidiert hat.
Mit Inkrafttreten des Klimaschutzgesetzes der EKBO (KlSchG) fällt ab 2023 eine kirchliche Klimaschutzabgabe pro Tonne CO2 an. Jede Gemeinde zahlt pro Tonne emittierten CO2 125 Euro in einen kirchlichen Klimaschutzfonds ihres Kirchenkreises ein. Die relativen Emissionen in kg CO2e pro kWh belaufen sich bei Holzpellets auf 0,027. Bei Nutzung von Holzpellets fällt eine Klimaschutzabgabe in Höhe von 0,34 Cent pro kWh an.
Weitere Informationen zu Eigenschaften von Pellets, Siegel und Zertifikate sowie regionalen Produzenten finden Sie in unserer Holzpellets-Handreichung.
Informationen zum Heizen mit Holz finden Sie in diesem Ratgeber.
Klimawandel, Einsparung von CO2, erneuerbare Energien sind mittlerweile in aller Munde. Die Menschen sind sensibilisiert. Das ist gut und wichtig, denn wenn wir unserem biblischen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung nachkommen wollen, dann müssen wir genau dort (auch) ansetzen.
Die allgemeine Sensibilität für solche Themen macht aber auch vor Unternehmen und Unternehmensverbänden nicht halt, die in der Vergangenheit nicht zu Vorreitern in dieser Thematik zählten. So versuchen Atomkraft-freundliche Organisationen ihre Energieproduktion als CO2-neutral anzupreisen und uns erreichen verstärkt Anfragen aus Gemeinden, ob es zumindest für eine Übergangszeit nicht vielleicht doch ratsam wäre, darauf zu setzen. CO2-Neutralität klingt beim ersten Hören wirklich verlockend, allerdings trifft dies nur zum Teil zu. Denn für den Bergbau und die Herstellung des Uran-Erzes, das als Grundstoff ja benötigt wird, fällt eine Menge Energie an. Australien, als ein großer Hersteller, nutzt dafür Kohlestrom – und der ist sehr CO2-intensiv. Darüber hinaus verschlingt der Bau eines AKWs große Mengen an Stahl und Beton. Auch dies zwei sehr CO2-intensive Stoffe. Die letztendliche Produktion des Stroms hingegen, da haben die Betreiber recht, ist dann aber sehr CO2-arm.
Da der Anteil der Kernkraft an der weltweiten Energieversorgung bei etwa drei Prozent liegt, müssten in den nächsten Jahren mehrere tausend AKWs gebaut werden, wenn dadurch das Klima gerettet werden sollte. Der Bau von AKWs wäre nur durch einen riesigen Ausstoß an CO2 möglich. Die vorhandenen Anlagen reichen dafür nicht einmal ansatzweise aus, bzw. kommen mittlerweile in ein Alter, in dem umfangreiche Investitionen anfallen. Wirtschaftlich und auch ökologisch lässt sich das also in keiner Weise abbilden.
Dazu kommt die weiterhin ungeklärte Frage nach der Entsorgung des Atommülls. Es gibt weder in Deutschland noch in anderen Ländern ein Endlager für hochradioaktiven Abfall, Abfall der knapp eine Million Jahre eine strahlende Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt darstellt.
Zu der Frage, weshalb die Atomkraft das Klima nicht rettet, hat die „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“ (IPPNW) ein gutes Informationsblatt erarbeitet.
100 gute Gründe gegen die Nutzung von Atomkraft haben die Elektrizitätswerke Schönau und die Organisation „ausgestrahlt“ hier zusammengetragen: https://www.100-gute-gruende.de/
Seit dem 1. März 2021 gilt ein neues EU-Effizienzlabel für verschiedene Geräte, wie u.a. Spülmaschinen, Kühlschränke, Fernseher und für Lampen und Leuchtmittel seit September 2021. 2024 kommen Wäschetrockner, Staubsauger, Backöfen usw. sowie Heizungen ab 2026 hinzu.
Die „+“-Klassen wurden abgeschafft und die Skala wieder auf A bis G ausgezeichnet. Um einen stärkeren Anreiz zu schaffen bleibt die Klasse A zu Beginn leer, was den Herstellern Anreize zu Effizienzsteigerung schaffen soll. Die Einordnung in die jeweiligen Effizienzklassen erfolgt nach strengeren Regelungen und so werden Geräte, die vorher z.B. die Effizienzklasse A+++ hatten, ggf. in die Stufe D einsortiert. In Teilen unterscheiden sich die Angaben auf den Labels, da die Messmethoden ebenfalls geändert wurden. Neu ist zudem ein QR-Code auf den Labels, welcher zur EU-Datenbank (EPREL) führt und weitere Informationen zur Verfügung stellt.
Weiterführende Links:
Beate Corbach
Klimaschutzmanagerin
Haus 3, 6. Etage, Zimmer 3621
Tel: +49 (0) 30 24344-415
Mobil: 0151 654 402 64
Mail: b.corbach
Dr. Jörn Budde
Leiter des Umweltbüros,
Haus 3, 6. Etage, Zimmer 3621
Tel: +49 (0) 30 24344-418
Mobil: 0151 750 497 58
Mail: umwelt
Giancarlo Walter
Assistenz und Sachbearbeitung
Haus 3, 1.Etage, Zimmer 3620
Tel: +49 (0) 30 24344-411
Mail: umwelt
Klimaschutzmanagement:
Janes von Moers
Klimaschutzmanager, Bereich: Immobilien (gesamte Landeskirche) und Grüner Hahn
Haus 3, 1. Etage, Zimmer 3621
Mobil: 0170 148 28 18
Tel: +49 (0) 30 24344-415
Mail: j.moers
Beate Corbach
Klimaschutzmanagerin, Bereiche: Mobilität und Beschaffung (gesamte Landeskirche)
Haus 3, 1. Etage, Zimmer 3621
Mobil: 0151 654 402 64
Tel: +49 (0) 30 24344-415
Mail: b.corbach
Postanschrift:
Georgenkirchstraße 69-70
10249 Berlin